24.02.2018 Daniela Keil berichtet über ihre Reise nach Israel

 

Meine unvergessliche Reise ins Heilige Land

 

Seit Jahren träume ich davon, einmal nach Israel reisen zu können und die Orte zu sehen, an denen Jesus gelebt und gewirkt hat. Zugleich habe ich mir gewünscht, einmal die Arbeit von Dienste in Israel vor Ort kennenzulernen. Eine Reise nach Israel zu planen, war für mich eine neue Herausforderung, da ich aufgrund einer Körperbehinderung im Rollstuhl sitze und auf Assistenz angewiesen bin. Aber ich wusste, dass für Gott nichts unmöglich ist.

Im Herbst 2016 habe ich mich mit meinem Anliegen an Dienste in Israel gewandt. Zur gleichen Zeit stellte sich heraus, dass eine liebe Freundin von mir, Annika, große Lust hätte, mit mir nach Israel zu reisen. Also haben wir uns kurzerhand zu dritt zusammengesetzt und gemeinsam überlegt wie eine Israel-Reise für uns möglich werden könnte. In den darauffolgenden Wochen haben uns zwei Mitarbeiter von Dienste in Israel bei der weiteren Reiseplanung und  –Vorbereitung unterstützt. Meine Vorfreude wuchs immer mehr!

Am 09. März 2017  schließlich sind Annika und ich von Berlin aus nach Tel Aviv geflogen. In den darauffolgenden zwei Wochen bereisten wir Israel mit einem Mietwagen von Nord nach Süd und von Ost nach West. Wir waren jeweils einige Tage in Eliat am Roten Meer, im Kibbuz En Gev am See Genezareth, in Jerusalem und einen Tag in Tel Aviv. Auch einen Badestop am Toten Meer haben wir uns nicht  entgehen lassen. Ich war erstaunt, wie viel in Israel an Rollstuhlfahrer gedacht wird. Bei allen möglichen Sehenswürdigkeiten und auch in den Städten gibt es Behindertenparkplätze und rollstuhlgerechte WCs, sogar an einer Tankstelle in der Wüste.

Noch nie in meinem Leben habe ich eine so wunderschöne und vielseitige Landschaft gesehen wie in Israel! Besonders fasziniert hat mich Jerusalem, wo wir die letzten fünf Tage unserer Reise verbracht haben. Cornelia, die Mitarbeiterin von Dienste in Israel in Jerusalem, zeigte uns die Sehenswürdigkeiten und steckte uns sofort mit ihrer Liebe zu dieser einzigartigen Stadt an … Unter anderem besuchten wir auch die Grabeskirche. Mit meinem Rollstuhl durften wir an der Schlange vorbei als erste für einen kurzen Moment in die Jesu Grabkammer hineingehen. Die Geistlichen waren sehr freundlich und halfen uns mit dem Rollstuhl, weil der Boden etwas uneben war. Wir spürten, dass dies ein heiliger Ort  ist. Rings um das Grab standen Kerzen, die die kleine Kammer erhellten. Nachdem  wir wieder hinausgegangen waren, schenkte mir einer der Geistlichen ein kleines Holzkreuz. Wow, was für ein bewegender Augenblick.

Am dritten Tag besuchten wir  Volontäre von Dienste in Israel im orthopädischen Krankenhaus Ayln am Rande von  Jerusalem. Die Begegnung mit den dort lebenden schwerstbehinderten Kindern und Erwachsenen hat mich sehr berührt. Sie haben eine Muskeldystrophie, sitzen im Rollstuhl, müssen größtenteils beatmet werden und können sich viel weniger bewegen als ich.

Wir  sprachen mit den dortigen Volontären über ihre Arbeit und mit einem erwachsenen Bewohner über sein Leben. Seine Krankheit ist inzwischen so weit fortgeschritten, dass er  nur noch den kleinen Finger bewegen kann. Trotzdem machte er einen lebensfrohen Eindruck und hat ein Buch über sein Leben geschrieben, das zurzeit ins Englische übersetzt wird. Die Kinder und Erwachsenen, denen wir dort begegneten, strahlten trotz ihrer Krankheit eine Zufriedenheit und Lebensfreude aus, die uns sehr zu Herzen ging.

Diese Eindrücke und Erlebnisse und vieles mehr werden mich noch lange begleiten. Wir danken den Mitarbeitern von Dienste in Israel von ganzem Herzen für ihre Unterstützung bei dieser für uns unvergesslichen Reise! Für mich war es die schönste Reise meines bisherigen Lebens - ich habe Israel kennen und lieben gelernt!

Toda & shalom

Daniela Keil

   
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