27. Februar 2016

Square Dance mit den “Dancing Wheels”

Zu Gast waren an diesem doch sehr gut besuchten Nachmittag Nichtbehinderte, aber auch im Rollstuhl sitzende Tänzerinnen und Tänzer einer integrativen (inclusiv war damals -1978 noch nicht) Tanzgruppe, deren Ursprung in den Ferienlagern der Hannoverschen Sportjugend (HSJ) liegt. 

 

Die Sportjugend führte schon Mitte der 70er Jahre Ferienfreizeiten durch, bei welchen Rollstuhlfahrer an musisch-kulturellen Angeboten meist nicht teilnehmen konnten. „Dies muss sich ändern!“ – dachte sich die HSJ, allen voran Horst Buresch, und man begab sich auf die Suche nach einer, auch für diese Personengruppe umsetzbaren Tanzform.

 

Diese fand man in amerikanischer Folklore, wo die Figuren auf einer Kreisbahn ,OHNE seitliche Schritte getanzt werden. Gesagt getan, es wurden „Verbündete“ aus anderen hannoverschen Square Dance-Kreisen gewonnen, mit denen man die Idee umsetzte. Seit dem 21. Februar 1978 heißt es nun fast jeden Dienstagabend „Wege die man gehen kann, kann man auch rollen“, wie eine hannoversche Tageszeitung einmal schrieb.

 

Nach mühevoller, schweißtreibender Trainingsarbeit wurden bereits sehr schnell schreibende Medien, TV-Anstalten, aber auch Initiativen, Vereine und Verbände auf die Gruppe aufmerksam. So kam es, das wir u. a. beim „Tag der Niedersachsen“ das offizielle Programm eröffneten, wobei die damaligen Ausmaße der Bühne dazu geführt haben, das unser Landesvater Dr. Ernst Albrecht und Gattin, aber auch andere geladene Gäste ihre Sitzgelegenheiten zusammenklappen mussten, damit wir ihnen nicht über die Füße rollten.

 

Höhepunkt unserer nunmehr 38-jährigen integrativen Arbeit war bis heute die Einladung zum Jugendtreffen des damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker nach Bonn. Die Gruppe ist, wie unser 1.Vorsitzender, Claus Arne Mohr berichtete, für die nächste Zeit Dienstagsabends im Servicehaus anzutreffen – außer in den Ferien- Gäste Willkommen.


Holger Riekenberg

   
© MSE Hannover